Die Europäische RED III-Richtlinie stellt die Industrie vor neue Herausforderungen. So auch beim Einsatz von Wasserstoff als neue Energiequelle, die bis 2035 zu mind. 60 % aus grünem Wasserstoff bestehen muss. Grüner Wasserstoff ist aus 100 % erneuerbaren Energien hergestellt. Genau hier setzt das Projekt TH2ECO (Thüringer Wasserstoff-Ökosystem) an, dass gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt zahlreiche Interessierte am 20. Juni 2024 zu der Veranstaltung einlud, über die wir heute berichten.
Das Team von Dr. Aust & Partner nahm aus folgenden Gründen an der Veranstaltung teil:
- Wir wollten uns über die Fortschritte dieses für unsere Branche sehr wichtigen Projektes informieren.
- Mit den an diesem Tag gewonnenen Informationen aus erster Hand können wir unsere Kunden in Zukunft noch besser auf dem Weg zur Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit unterstützen.
- Die Informationen, die auf dieser Veranstaltung geteilt wurden, sind ein wichtiger Meilenstein für unsere interne Weiterbildung.
Energiesicherheit und Klimaneutralität in Thüringen
Auf der gemeinsamen Veranstaltung der TH2ECO und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt konnte Frau Louise Maizieres (Leiterin des Referats Wasserstoff, Wärme und alternative Antriebe) von der DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer) die Rolle von Wasserstoff in der Wirtschaft und Energietransformation darstellen. Verschiedenste Institutionen gehen von einem starken Wachstum des Wasserstoffbedarfes zur Energiegewinnung
- in der Industrie,
- im Verkehr,
- im Wärmebereich und
- als Prozessgas sowie
- in der Dunkelflaute
aus, so Frau Maizieres.
Welche Vorteile bietet Wasserstoff als alternative Energiequellen für industrielle Anlagen?
Hohe Energieverbräuche müssen für einen klimaneutralen Fußabdruck, den Deutschland bis zum Jahr 2045 erreichen möchte, sicher zur Verfügung gestellt werden können. Frau Dr. Katharina Großmann (Leiterin der Stabstelle Marktentwicklung bei Ferngas und Projektleiterin TH2ECO) stellte dar, dass die Versorgung mit „grüner“ Energie nur über zwei Säulen möglich sein kann: Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien.
Der Aufbau einer Infrastruktur inkl. der stabilen und flächendeckenden Verteilung soll das Versorgungsnetz für Deutschland bereitstellen und die damit verbundene Energiesicherheit gewährleisten.
Große Energieverbräuche brauchen alternative Energiequellen. Frau Dr. Großmann und Team geht mit ihren Projektpartnern davon aus, dass eine Umsetzung zur schnellen Versorgung und v.a. auch Unabhängigkeit nur mit dem Auf- und Ausbau eines Wasserstoffnetzes möglich sein kann. Auch Frau Maizieres (DIHK) stellt eindeutig klar, dass eine sichere Wertschöpfungskette (Erzeugung – Transport & Bereitstellung – Verbrauch) nur mit Wasserstoff in der Geschwindigkeit, die Deutschland benötigt, geschaffen werden kann. Der Ausbau der Infrastruktur sieht nicht nur den Neubau von Wasserstoffleitungen vor, sondern gleichfalls die Nutzung der vorhandenen Erdgasleitungen. Eben hierin sind die entscheidenden Vorteile zu sehen: weit geringere Kosten und Umsetzungszeiten bis zur Nutzung.
Wie sieht der Plan für die Wasserstoff-Infrastruktur in Thüringen aus?
Die wirtschaftliche Wasserstoffversorgung muss als Chance auch in Thüringen sicher und erreichbar zur Verfügung gestellt werden. Die strategische Bedeutung einer zukunftsfähigen Wasserstoffwirtschaft betonte Thüringens Wirtschaftsminister Herr Wolfgang Tiefensee, der den Erfolg des Projektes als große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region darstellte. Damit ergibt sich das Ziel des Projektes darin, die Verfügbarkeit von klima- und treibhausgasneutralem Wasserstoff in ausreichender Menge und vor allem zu einem wettbewerbsfähigen Preis sicherzustellen. Geplanter Anschluss Thüringens an das Kernnetz ist für 2028 geplant.
Das Projekt TH2ECO – Ein wichtiger Wegbereiter für die Wasserstoff Zukunft Thüringens
Hierzu leistet das Projekt TH2ECO ebenso wie die Thüringer Allianz für Wasserstoff in der Industrie (ThAWI) die entscheidende Unterstützung beim Aufbau der Wasserstoffinfrastrukturen. Gemeinsam mit namhaften Projektpartnern wie
- SWE,
- Greenwind,
- Boreas,
- TEAG,
- Bauhaus-Universität Weimar,
- FH Erfurt,
- Siemens Energy,
- Fraunhofer,
- Ferngas,
- Thüringer Energienetze
- u.v.m.
wird bereits seit 2021 ein offenes Wasserstoffökosystem in Thüringen aufgebaut. Auch überregionale Strukturen werden schnell geschaffen, was nicht nur die eigene Herstellung und den Transport des Wasserstoffs beinhaltet, sondern auch den Import nach Deutschland und die Verteilung ermöglicht. Allein in Thüringen werden zwischen 2025 und 2028 ca. 40 km Leitung für H2 neugebaut und ca. 60 km vorhandene Gasleitung auf H2 umgestellt. Dieser Aus- und Aufbau wird weitere Regionen und mögliche Anschlussnehmer in Thüringen an das System anbinden können.
Auch Herr Peter Zaiß, Vizepräsident der IHK Erfurt betonte, dass die Energieversorgung ein entscheidender Baustein des Wirtschaftssystems ist. Die Energiemengen sind abhängig von traditionellen Ressourcen. Zentrales Ziel ist, diese Abhängigkeit zu verringern, natürliche Ressourcen zu schonen, die Unabhängigkeit zu erhöhen und eine CO2-freie Zukunft zu ermöglichen. Konkrete Anwendungsbeispiele aus Thüringen konnten Unternehmen wie das
- Stahlwerk Thüringen,
- Boreas Energy und
- Siemens Energy
präsentieren, die bereits innovative Ansätze im Wasserstoffbereich verfolgen, so Frau Sophia Schrock, Pressereferentin der IHK Erfurt.
An dieser Stelle möchten wir noch einmal die Gelegenheit nutzen und uns ganz herzlich bei der IHK und dem Projektteam TH2ECO für die Einladung zu dieser Veranstaltung rund um das „Thema Wasserstoff – Eine Chance für die Thüringer Wirtschaft von morgen“ bedanken.
Aus aktuellem Anlass dürfen wir Ihnen mitteilen, dass wir Dr. Aust & Partner die Projektinitiative TH2ECO, als ideell unterstützender Partner begleiten dürfen. Wir sind ab sofort Teil des Wasserstoff-Ökosystems in Thüringen.
Möchten Sie wissen, ob Wasserstoff auch Potenzial für die Zukunft Ihres Unternehmens bietet?
Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir beraten Sie gern auf Basis der aktuellen Entwicklungen.